Im Sommer tollen Affen in den Tiroler Bergen

Affen in den Alpen? Da kann doch etwas nicht stimmen, oder?

Affen in den Alpen? Da kann doch etwas nicht stimmen, oder? 
Oh doch, weiß Tiroli Bescheid. „Affen“ nennt man die 
Murmeltierjungen in der Jagdsprache,
der Papa ist der „Bär“ und die Mama nennt man „Katze“.

Die Eltern haben alle Pfoten voll zu tun mit den Kleinen. Den ganzen Tag spielen und raufen sie und vergessen dabei ganz, dass sie sich vor so manchen Gefahren in Acht nehmen müssen.
Die größte Bedrohung stellt für die Murmeltiere der Steinadler dar.

Murmeltiere stehen nämlich an erster Stelle auf dem Speiseplan des Beutegreifers. Und seinem Auge entgeht nichts. Selbst aus mehreren Kilometern Entfernung kann er die kleinen Nager entdecken. Adleraugen sehen viel schärfer, können Farben gut erkennen und sogar ultraviolettes Licht wahrnehmen.

Deshalb kann ein Adler sehen, wenn ein Murmeltier Pipi macht und so die gut getarnten braunen Tieren aufspüren.

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Wenn du Glück hast, kannst du sogar Gämse und Steinböcke auf einer Wanderung in den Bergen entdecken. Beide sind extrem gute Kletterer und bewegen sich in Höhen von bis zu über 3000 Metern. Wenn du ganz ruhig bist und die wunderschönen Tiere aus der Ferne beobachtest, kannst du vielleicht sehen, wie gut sie sich in Felsen bewegen.

Aber wie kannst du die beiden Arten unterscheiden? Tiroli kann es dir erklären: Gämsen haben im Sommer ein gelblich braunes Fell und ihre Hörner sind im Gegensatz zum Steinbock klein und schwarz.

Steinböcke hingegen haben ein rein hellbraunes Fell. Dafür hat der Steinbockmann Hörner bis zu 1 Meter Länge! Die Hörner der Geißen sind recht klein und werden nicht größer als 35 cm.
So kannst du die Geschlechter sehr gut unterscheiden.

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Auch Hühner leben in den Bergen. Oberhalb der Baumgrenze lebt das Schneehuhn. 3x im Jahr wechselt es sein Gefieder, um zu jeder Jahreszeit bestens getarnt zu sein. Im Winter ist es komplett weiß, im Frühling, wenn der Schnee langsam schmilzt, bekommt das Schneehuhn braune Flecken auf der Oberseite und im Sommer ist es wunderschön braun gefleckt. Es ist ein sehr scheues Huhn und fliegt bei Gefahr erst in letzter Sekunde unter lautem Warnschrei weg. Das ist für das Schneehuhn nämlich sehr kräftezehrend. Deshalb habe bitte immer ein offenes Auge, wenn du im Gebirge bist, damit es sich nicht erschrecken muss!

Und zuallerletzt stell ich dir noch die Kreuzotter vor: Dies ist die einzige Giftschlange in unseren Tiroler Alpen. Aber hab keine Angst! Nur sehr selten kann man diese interessante Schlange mit dem Zickzackmuster zu Gesicht bekommen.
Es gibt aber auch rein schwarze Kreuzottern: Das ist eine Anpassung an die Höhenlage, in der sie sich befindet – schwarz nimmt nämlich sehr gut Wärme auf. Da die Kreuzotter deine Bewegungen schon von weitem wahrnimmt, verkriecht sie sich für gewöhnlich sogleich.

Aber halte zur Vorsicht deine Augen offen: Am liebsten liegen die wärmeliebenden Tiere auf Steinen, um ein Sonnenbad in den kurzen Sommermonaten im Gebirge zu nehmen. Bald werden die Nächte nämlich wieder kälter und im Oktober verzieht sie sich in ihr Winterlager, wo sie bis zu 8 Monate in eine Kältestarre verfällt.

Im Frühjahr feiern die Kreuzottern Hochzeit und kurz vor der Winterstarre kommen die Jungen zur Welt. Für gewöhnlich legen Schlangen ihre Eier an einen warmen Ort, wie z. B. einen Komposthaufen, einen Baumstumpf oder dergleichen.

Da die Kreuzotter so etwas in den Bergen nicht findet, behaltet sie ihre Eier einfach in ihrem Körper. Erst unmittelbar vor dem Schlupf der jungen Schlangen gleiten die Eier aus ihrem Körper heraus.

Nun wünsche ich dir tierischen Spaß bei deinem Wanderausflug in den Bergen.
Und vergiss nicht: Halte deine Augen für die wunderschönen Tiere in unseren Alpen offen und sei rücksichtsvoll, indem du auf den Wanderwegen bleibst und dich nicht zu laut verhältst.

Text: Corina Lang BSc
Zoopädagogische Abteilung Alpenzoo Innsbruck – Tirol