Tiroli und Katze Kathi treffen sich beim See im Park. Kälte und Wind haben ordentliche Arbeit geleistet: auf dem Wasser hat sich eine spiegelglatte Eisschicht gebildet.
„Schaut gut aus, total zugefroren!“, bemerkt Kathi. Tiroli nickt zufrieden. Er ist sicher, dass das Eishockeyspiel morgen stattfinden kann. Es geht gegen die Huskys, eine starke Mannschaft, aber Tirolis Team ist ebenfalls gut aufgestellt: Hase Hansi, der auch auf dem Eis flinke Haken schlägt, Fridolin, die Maus, die so klein ist, dass alle übersehen, wie frech sie den Puck ins Tor befördert und Vogel Fredi und Eichhörnchen Lotta, die hervorragend zusammenspielen und mit vollem Einsatz übers Eis schlittern. Tiroli ist der Mannschaftskapitän und ein geschickter Eishockeyspieler.
Im Tor wehrt Igel Siggi die Schüsse ab und der schlauen Schnecke Gabi als Trainerin fällt immer etwas ein, um den Torwart der gegnerischen Mannschaft abzulenken. Zum Beispiel mit einem Schwarm Wintermücken, die um die Nase des Husky-Goalies kreisen. Kleine Tricks dürfen bei einem Freundschaftsspiel sein, finden Tiroli und Kathi. Aber was sie jetzt sehen, hat mit Freundschaft nichts zu tun. Ein Mann sägt mit einer Motorsäge ein Loch ins Eis, auf jener Seite, wo die Spielerbänke von Tirolis Mannschaft stehen werden.
Tiroli ist empört. „Das ist Sabotage, er stellt uns eine Falle!“ „Das ist ja richtig fies“, flüstert Kathi. Die beiden schleichen sich näher heran und verstecken sich im Schilf. Der Mann legt die Säge zur Seite und werkt mit einer Zange an der Öffnung. Dann schiebt er die Eisplatte so zurück, dass nichts mehr zu sehen ist. „Diese Gemeinheit hätte ich den Huskys nicht zugetraut“, flüstert Tiroli aufgeregt. „Ich werde ihn zur Rede stellen!“ „Sei vorsichtig!“, warnt Kathi. „Der Mann ist mit Säge und Zange bewaffnet!“
Aber Tiroli ist schon hingelaufen und schreit: „Was machen Sie da?“ „Ich habe die Dicke des Eises geprüft“, sagt der Mann. „Ich bin der Eismeister und dafür verantwortlich, den See fürs Eislaufen freizugeben. Ich beobachte längere Zeit, wie das Wasser gefriert und sich das Eis entwickelt. Das ist abhängig von Schnee, Wind und Wetter und jedes Jahr anders. Erst wenn die Eisdecke mindestens zehn Zentimeter dick ist, dürfen Schlittschuhläufer den See betreten. Jetzt steht dem Vergnügen nichts mehr im Weg! Morgen soll hier ein spannendes Eishockeyspiel stattfinden, nicht wahr?" „Richtig“, antwortet Tiroli. „Aber was ist mit dem Loch, das Sie gesägt haben? Können unsere Spieler da durchbrechen?“ Der Eismeister schüttelt den Kopf. „Ich habe das Eis so ausgeschnitten, dass es trägt. Und ich markiere die Stelle, so kann nichts passieren!“
Tiroli und Kathi sind erleichtert. Jede Mannschaft wünscht sich, das Spiel zu gewinnen, aber auf Fairness darf man im Sport nie verzichten!