Tiroli und seine Freundin Anna müssen die Feuerwehr rufen.
„Diese frechen Amseln“, schimpft Anna, „die fressen meinem Papa die ganzen Weintrauben weg, noch bevor sie richtig reif sind. Die verscheuchen wir jetzt! Komm mit, Tiroli.“ Der hilft seiner Freundin gerne. Zusammen sitzen sie dann in der Weintraubenlaube, essen Kekse und kichern schadenfroh, weil die diebischen Vögel sich nicht näher herantrauen.
„Aber wir können ja nicht immer hier sitzen. Warum basteln wir denn nicht eine Vogelscheuche?“ fragt Tiroli. Zusammen überlegen sie, was man dafür braucht: einen Besen, ein altes Sakko aus dem Faschingsschrank und den Gartenstrohhut von der Oma. Aus bunten Papierresten schneidet Anna Augen, Nase und Mund aus und klebt sie als Gesicht auf den Besen. Damit die Vogelscheuche lustig bunt wird, schnappt sich Anna noch Mamas Batikschal vom Garderobenkastl, und dann stellen sie den Besen im Garten auf.
„Puh, gerade noch geschafft vor dem Regen! Jetzt können wir von drinnen zuschauen, wie die Amseln einen großen Respektabstand von den Weintrauben halten.“ Es regnet bald wirklich stark und Mamas schöner Schal hängt patschnass um den Hals der Vogelscheuche.
„Das war keine gute Idee mit dem Schal! Wie bekommen wir denn den wieder trocken, bevor es Mama merkt?“ fragt Anna ganz verzagt. Tiroli läuft hinaus in den Regen und reicht den Schal beim Fenster herein. „Ich stell noch mein Rad unters Dach“, sagt er dann. Anna hat eine Idee. Sie schaltet das Backrohr auf höchster Stufe ein und legt den Schal auf das Backblech. „So wird er wohl bald trocken sein,“ meint sie.
Als Tiroli seine nasse Jacke und die Schuhe ausgezogen hat, schnuppert er: „Hier riecht´s aber komisch verbrannt. Das kommt aus der Küche!“ „Oje, der Schal!“ Durch das Sichtfenster der Backrohrtür sehen beide erschrocken, dass schon kleine Flammen aus dem schönen Stoff züngeln.
„Bloß nicht das Türl aufmachen!“ warnt Tiroli. „Und mein Freund Flori von der Feuerwehr hat mir gesagt, wenn elektrische Geräte in Brand geraten, muss man immer die Sicherung ausschalten.“ Gut, dass Anna weiß, wo der Sicherungskasten ist und die Schalter alle gut beschriftet sind.
Inzwischen hat Tiroli auch schon mit dem Feuerwehrnotruf 122 seinen Freund Flori angerufen und genau geschildert, was passiert ist und wo sie sich gerade aufhalten und dass sie jetzt beide vor dem Haus auf die Feuerwehr warten. Bald kommt Flori und kann mit einem Feuerlöscher die letzten glimmenden Reste des Schals löschen.
Flori tröstet die erschrockene Anna: „Es war zwar nicht gescheit, was du mit dem Schal gemacht hast; aber dann habt ihr euch ganz richtig verhalten. Wollt ihr nicht der Feuerwehrjugend beitreten? Dort lernt ihr allerhand über Brandvermeidung und Erste Hilfe, und lustig haben wir es dort auch.“