Tiroli ist im Winter richtig viel mit seiner tollen Rodel unterwegs.
Tiroli ist im Winter richtig viel mit seiner tollen Rodel unterwegs. Das Wetter ist ihm dabei ganz egal, für das hat Tiroli ja eine dicke Winterjacke, Wollhandschuhe, einen feinen Schal und am Kopf hat man ohnehin seinen Helm auf. So findet man Tiroli fast jedes Wochenende mit seiner Rodel auf der Rodelbahn. Entweder er ist gerade beim Raufgehen oder flitzt mit seiner flotten Rodel den Berg herunter. Meist hat er auch eine Jause und einen heißen Tee dabei und macht es sich auf seiner Rodel bei einer kleinen Pause gemütlich.
Ende Jänner ist es dann immer so weit: In Tirolis Heimatort findet ein großes Rodelrennen statt. Mitmachen kann wirklich jeder: egal ob ganz klein oder groß, jung oder alt, alleine oder im Team. Hauptsache man hat Spaß dabei und hält sich an die Regeln. Denn schummeln ist definitiv nicht erlaubt! Alle Teilnehmer müssen einen Helm tragen und dürfen ihre Rodel nicht durch Gewichte oder sonstige Tricks schneller machen. Und natürlich darf man auch nicht abkürzen.
Auch dieses Jahr haben sich Tiroli und seine Freunde wieder zum beliebten Rodelrennen angemeldet. Die Veranstalter haben sich wieder richtig Mühe gegeben und auch noch tolle Gewinnspiele und Verpflegungsstände für die Teilnehmer vorbereitet. Und natürlich ist auch die Rodelbahn im perfekten Zustand, so dass dem Rennen nichts mehr im Wege steht.
Früh morgens geht es somit los. Tiroli packt seine Rodel mit der rot-weiß-karierten Sitzfläche und macht sich dick eingepackt auf den Weg zur Rennstrecke. Dort ist schon richtig viel los! „Hallo Tiroli! Da bist du ja!“, ruft ihm sein Freund Peter von der Ferne zu. Tiroli freut sich seine Freunde zu sehen und gemeinsam gehen sie zur Startnummernausgabe.
Jeder Teilnehmer muss eine Nummer ziehen: Tiroli zieht die 24 und startet somit mit der Nummer 24 ins Rennen. Peter hat die Nummer 27 gezogen und startet somit drei Plätze hinter Tiroli. „Ich hoffe, die Rennstrecke ist dann nicht schon ganz weich“, meint er etwas geknickt. „Ach, das glaube ich nicht. Ich bin mir sicher, dass du das gut meistern wirst“, versucht ihn Tiroli zu trösten. Während die beiden ihre Startnummern anziehen, hören sie auch schon das Startzeichen: Der erste Rodler ist also schon auf der Strecke!
Alle Teilnehmer werden vom Publikum angefeuert und kommen schnell ins Ziel. Tiroli und Peter schauen allen zu und freuen sich, wenn die Rodler heil ins Ziel kommen. So vergeht die Zeit wie im Flug und die ersten zwanzig Starter sind schon an der Reihe gewesen. Jetzt wird es aber Zeit, dass auch Tiroli und Peter zum Start fahren!
Gemeinsam mit ihrer Rodel setzen sie sich in den Sessellift – ein bequemer Weg zum Start! Von dort aus haben sie aber auch eine perfekte Aussicht auf die Rodelbahn und können dem nächsten Starter zusehen. „Das ist ja Hans! Ich wusste gar nicht, dass er dieses Jahr auch wieder mit dabei ist. Hans gewinnt immer, egal wie spät er startet. Heißt auch dieses Jahr wird es wohl nichts mit dem ersten Platz werden“, meint Peter ganz traurig. „Ist er denn ein so guter Rodler?“, fragt Tiroli. „Nein, gar nicht“, antwortet Peter. „Eigentlich ist er immer bei den letzten dabei, wenn wir einen Rodelausflug machen. Aber bei den Rennen macht er scheinbar immer alles richtig. Irgendwie ist das ganz schön komisch.“
Das findet Tiroli auch, vielleicht kann er ja herausfinden, wie Hans das immer schafft ...
Jetzt ist es aber erst einmal Zeit selber an den Start zu gehen. Kaum sind die beiden Freunde oben angekommen, muss Tiroli auch schon mit seiner Fahrt starten. Es läuft richtig gut und Tiroli steuert alle Kurven sicher an. Im Ziel angekommen freut er sich über den guten Lauf und den Applaus vom Publikum. Wenig später kommt auch Peter im Ziel an. Auch er hatte einen richtig guten Lauf und hat sogar einen Stockerlplatz ergattern können. Er freut sich: „Tiroli, das lief ja richtig gut! Komm, ich hol uns einen heißen Kakao. Dann können wir auf unsere Fahrt anstoßen.“
Während sich Peter am Stand anstellt, sieht Tiroli Hans mit seiner Rodel. Er steht abseits und scheint etwas dringend zu suchen. Tiroli geht auf Hans zu und will ihm zu seiner tollen Fahrt gratulieren. Und was entdeckt er am Boden? Ein Feuerzeug! „Suchst du das hier?“, fragt er Hans. Dieser hat nicht mit Tiroli gerechnet und beginnt zu stottern: „Ich, äh nein... ja, also doch. Genau das suche ich, danke!“
Er versucht das Feuerzeug zu schnappen und schnell mit seiner Rodel zu verschwinden. Doch Tiroli kann schnell seine Hand zurückziehen: „Ich weiß, warum du jedes Jahr so schnell bist! Du erhitzt deine Kufen, bevor du an den Start gehst. Dadurch bist du schneller und gewinnst jedes Jahr das Rennen. Und da man das ja nicht sieht, merkt auch niemand das du schummelst.“
„Oh je Tiroli, da hast du mich wohl erwischt. Ich bin einfach nicht gut im Rodeln. Ich mache es zwar gerne, bin aber immer der Letzte, wenn wir einen Ausflug machen. Und ich dachte mir, es schadet ja nicht wenn ich ein bisschen nachhelfe. Aber du hast natürlich recht, es ist definitiv nicht fair und den ersten Platz verdiene ich daher nicht“, meint er traurig.
Tiroli tröstet Hans: „Weißt du, es geht gar nicht darum, dass man immer der erste ist. Hauptsache man hat seinen Spaß dabei. Und beim nächsten Rodelausflug werde ich gemeinsam mit dir fahren und dann kommst du nicht alleine als Letzter unten an. Versprochen!“ Da freut sich Hans! Somit steht einem lustigen Rodelausflug nichts mehr im Weg!